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Wie man mit Kundalini Yoga Bewusstseinserweiterung in den Alltag integriert mit Eva Teja (Ep. 4)

Kundalini Yogalehrerin Eva Teja Tschiderer auf ihrem Schaffell in ihrer Wiener Wohnung

Eva Teja ist Kundalini Yogalehrerin sowie Meditations- & Achtsamkeitscoach. Ich habe im Frühling einen Intro to Kundalini-Workshop bei ihr gemacht und bin seither sehr viel tiefer in das Thema getaucht, weshalb ich mich unbedingt mehr dazu mit ihr unterhalten wollte.

Kundalini Yoga Podcast mit Eva Teja

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Themen, die wir besprechen:

  • wie sich Kundalini Yoga von Hatha Yoga unterscheidet

  • Evas Weg zu Kundalini

  • ihr spiritueller Name: Teja

  • warum man weiß & eine Kopfbedeckung trägt

  • wer Yogi Bhajan ist

  • wie man Kundalini in den Alltag integrieren kann

Diese Folge auf Spotify und Apple Podcasts hören.


Wie unterscheidet sich Kundalini Yoga von dem geläufigeren Hatha Yoga?

Bei Kundalini Yoga geht es nicht nur um reine Körper-Praxis (Asanas) sondern auch viel um Atemübungen und Meditation. Mantren & ein gewisser spiritueller Grund sind auch sehr präsent. Die meisten Menschen kennen das eher fitness-basierte Hatha Yoga, das mit dem Hinduismus (Sanskrit) verwandt ist. Während Kundalini aus Nordindien kommt und mit dem Sikhismus verwandt ist, was sich in den Mantren & der Sprache (Gurmukhi) zeigt.

EVas Weg zum Kundalini Yoga

Ich habe während des Studiums einen Meditationskurs besucht, weil alle Yoga-Kurse schon voll waren. Unsere Lehrer dort haben sehr viele unterschiedliche Meditationsstile mit uns ausprobiert von Osho bis hin zu bhuddistischen Meditationen. Dort habe ich dann auch die Ausbildung zur Meditations- & Achtsamskeitslehrerin gemacht. Aufgrund der Mantren, der Bewegungen und Mudras (Handgesten) & der ganzheitlichen Philosophie dahinter hat mich Kundalini besonders angesprochen & ich habe mich in meinem Weltbild sehr bestätigt gefühlt. Im Kundalini glaubt man, dass wir 10 Körper haben und nicht nur einen. Da gehört die Seele, der Verstand & energetische Körper wie die Aura, die Bogenlinie (der Heiligenschein) & unsere Ausstrahlung dazu.

Selbstverpflichtung & Beständigkeit

Eva Tejas Lieblingszitat von Yogi Bhajan: “I don’t believe in miracles. I rely on them.”

Ich habe dann beim Kundalini Yoga Zentrum in Wien die Ausbildung zur Kundalini Yoga Lehrerin gemacht, die sehr intensiv war. Kundalini verlangt einem echt ein gewisses Commitment ab und ich war bis dahin eher der Couch Potato-Typ & bin die Erste gewesen, die aus der Position gegangen ist, wenn die Lehrerin nicht hingesehen hat. Aber während der Ausbildung musste ich dann 40 Tage lang täglich um 5 Uhr in der Früh (das nennt man Amrit Vela und ist eine Zeit wo die Sonnenenergie noch nicht vorhanden ist, sprich wir können noch gut mit unserer Seele kommunizieren) 2 1/2 Stunden Yoga praktizieren - das Ganze nennt man Sadhana. Ich war selber sehr erstaunt, dass ich es tatsächlich durchgezogen habe. Und das ist etwas, wofür ich Kundalini sehr dankbar bin, denn dieses Commitment habe ich mir echt für mein Leben mitgenommen. Wenn man sein Wort gegenüber einem selbst hält, ist man eine integere Person und das macht sehr viel mit Einem. Und jeder der schon mal versucht hat neue Gewohnheiten zu etablieren, weiß das es eine gewisse Zeit braucht bis es selbstverständlich wird. Genau deswegen praktizieren wir eine Sadhana mindestens 40 Tage, um auch mit alten Gewohnheiten zu brechen, die einem nicht gut tun.

Spiritueller Name: Teja

Teja ist der yogische Name, der mir gegeben wurde. Er bedeutet so viel wie “deren Aura, mit der Energie des Göttlichen verschmilzt.” Spirituelle Namen werden dir gegeben, also die sucht man sich nicht aus. Die Idee dahinter ist, dass man etwas bekommt das dein Potential bzw. deine Essenz darstellt & das man hineinwächst in den Namen. Ich habe ihn im Zuge meiner Ausbildung bekommen, man kann ihn aber auch bei 3HO beantragen. Dabei wird dein Name & dein Geburtsdatum als Basis hergenommen.

Weiße Bekleidung & Kopfbedeckung

Man kann beim Kundalini prinzipiell tragen was man will - gerade als Schüler - aber die Idee ist das man weiß trägt von Kopf bis Fuß, Kleidung aus Baumwolle, Leinen und andere natürliche Stoffe sowie eine Kopfbedeckung. Bei der Kopfbedeckung (oft ein Turban) geht es um’s Kronenchakra und man spürt schon einen eindeutigen Unterschied: man ist mit Kopfbedeckung einfach mehr bei sich selbst & fokussierter und als Lehrerin kann ich den Raum besser halten. Ohne Kopfbedeckung ist die Energie etwas verstrahlter. Weiß ist die Farbe, die alle Farben bündelt & man sagt, dass es die Aura stärkt und vergrößert.

Eva Teja Tschiderer bei ihr Zuhause

Yoghi Bhajan = der Meister des Kundalini Yogas

Yoga wurde früher 1:1 von Meister an Schüler weitergegeben und der Meister hat den Schüler meistens ausgesucht. Nicht wie heute wo 40 Leute in einem Raum vor dem Spiegel schwitzen. Yogi Bhajan ist dann nachdem er fertig gelernt hat in den 60ern über Kanada in die USA gekommen. Und dank ihm gibt es heute über 2000 Kryias (Übungsreihen) sowie Pranayamas (Atemübungen) im Kundalini. Er hat das bis dahin “geheime Wissen” — wie man mit dem Körper umgeht & wie man sein Bewusstsein erweitern kann durch Meditation, Pranayama etc. — an die breite Masse weitergegeben, weil er erkannt hat, dass wir in einem neuen Zeitalter sind & die breite Masse diese Praxis braucht.

Kein Yoga nur für Mönche, sondern Yoga für den Alltag

Yogi Bhajan hat Kundalini ein Yoga für Haushälter genannt. Es ist kein Yoga für Asketen, die in einer Höhle leben wollen. Hatha ist zum Beispiel so gedacht gewesen, dass wir uns zurück ziehen und den ganzen Tag nur Yoga praktizieren. Aber Kundalini soll ein Werkzeug sein, um dich im Alltag - bei deinem Job, beim Rechnungen zahlen etc. - zu unterstützen. Du bist inkarniert, du hast eine Aufgabe und du kannst diese Form von Bewusstseinserweiterung im Alltag leben. Man kann auch an der Bushaltestelle eine Pranayamaübung machen und es wird niemand merken. Gehmeditationen oder Feueratem, wenn ich müde bin sind weitere Tools, die ich gerne in meinen Alltag einbaue. Ich höre auch viele Kundalini Mantren, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Und nutze meine Mala, meine Meditationskette - nicht nur beim Meditieren sondern auch unterwegs - als Reminder gut zu atmen. Im Stress tendieren wir dazu kurz & flach zu atmen, obwohl wir genau das Gegenteil - lange und tief zu atmen - brauchen. Und das ist das Geniale an Kundalini. Es gibt bestimmte Übungen, die du 3-5 Minuten machen kannst und du fühlst dich gleich anders.

Wissenschaft bestätigt heute yogisches Wissen

Bestimmte Handhaltungen im Kundalini haben mit Akupunkturpunkten & Körpermeridianen zu tun, die auch tatsächliche physiologische Auswirkungen haben. Yogis wussten bereits vor 2000 Jahren durch Körperintelligenz viel über den Körper das jetzt von der Wissenschaft bestätigt wird. Die Yogis sagen zB.: es gibt 72.000 Nadis (feine Energiekanäle) in unserem Körper, was man mit unserem Fasziensystem, wie wir es heute nennen, vergleichen kann. Unseren Hauptenergiekanal (genannt Sushumna im Yoga) entlang der Wirbelsäule - im Kundalini spricht man von einer Schlange, die den Rücken aufsteigt - erkennen wir heute im Vagus-Nerv (Selbstheilungsnerv) wieder.

Typischer Arbeitsalltag bei Eva Teja

  • Aktuelles Mantra: Adi Shakti

  • Gutes Einstiegsmantra: Aad Guray Nameh (Schutzmantra)

  • Lieblingsmeditation: Vollmond Meditation

  • Wie entschleunigst du nach einem stressigen Arbeitstag? Tee & Buch auf der Couch

  • Go-To Rezept? Ofengemüse

  • Work/Life Balance: Ich liebe es selbständig und flexibel zu sein, allerdings muss ich schauen, dass ich nicht zu viel Arbeite. Daher versuche ich immer meine Sadhana zu machen und den Laptop um 19h auszuschalten + am Wochenende selten zu arbeiten. Wenn das klappt ist alles wunderbar!

  • Idealer Sonntag: Ausschlafen, Frühstücken gehen, danach in die Natur oder Wellnessen und den Abend mit einem guten Film oder Buch ausklingen lassen

  • Maßnahmen, um Stress zu vermeiden oder mit Stress umzugehen, wenn er einmal da ist: Tief durchatmen, um Hilfe bitten, reinspüren, was wirklich wichtig ist, delegieren.

  • Meditationsapp/-lehrerin: Elena Brower

  • Momentaner Ohrwurm: Sigrid - Raw

  • Lieblingslokale: Café 7*stern, Joseph Brot, Bits&Bites

  • Lieblingshotel: Gut Pösnitzberg

  • Podcasts: Practice You (Elena Brower), Talking Tastebuds (Venetia Falconer), MagaMama (Kimberly Ann Johnson), Natural MD Radio (Aviva Romm)

  • Lieblings-Insta Accounts: @des.haigh @vyana.novus @thecvntsultant @lizkimball

  • Meist benutzte Apps: Instagram, Canva, Splitwise

  • Neueste Entdeckung: Bullet Journals

Links: Eva Tejas Webseite | Spotify Playlist: Kundalini Yoga Mantren | Instagram: @eva_teja

Weitere Resources:

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