Was ist die Realität? Würdest du es mit Sicherheit wissen, dass dieser jetzige Moment kein Traum ist? Woran würdest du es erkennen?

Der Tolteke Don Miguel Ruiz startet sein Buch aus dem Jahre 1997 mit der Weltanschauung der Tolteken über einen kollektiven Traum, in den wir hineingeboren werden. Das allein führt schon in eine neue Wahrnehmung und öffnet Wege in eine andere Realität.

Jede:r spielt eine Rolle, die Rolle Mensch. Wir können einfach in diesem Traum weiterleben, so wie es unsere Eltern, Lehrer, Freunde und anderen Mitmenschen tun – oder wir können bewusst aussteigen und unseren Traum transzendieren.

Und wenn es um Freiheit und Selbstbestimmung in deinem Leben gehen soll, zu welchen Umdenken wärst du bereit?

Dekonditionierung erwünscht!

Ich bin generell kein Fan von Pauschalisierungen, aber was unsere Erziehung angeht, so war es quasi fast unmöglich keine negativen Glaubenssätze über uns selbst und das Leben zu erhalten. Wir haben vielleicht Jahre oder Jahrzehnte mit anderen Menschen verbracht, die selbst voll mit ungünstigen Glaubensmustern programmiert waren. Na klar, wir machen es nach und wollen dazugehören.

Die Vier Versprechen sind ein wundervoller Reminder, wie wir wieder mit mehr Liebe durch die Welt gehen können. Die Basis für ein entspanntes Mindset in unserem selbst erschaffenen Traum unserer eigenen Moralvorstellungen.

Let's go, von welchen „Versprechen“ redet der gute Mann?

Pass auf, was du sagst … und denkst! | Be impeccable with your word

“Wie würdest du mit dir und anderen sprechen, wenn Worte eine direkte, sichtbare Auswirkung hätten? Wenn sich deine Worte sofort manifestieren?

Du würdest deine Worte weise wählen, damit du dich und andere nicht damit verletzt. Du würdest deine Gedanken sorgfältiger wählen, denn Gedanken sind wie Worte und alles andere: Energie. ”

— Annmarie Juhr

Wie würdest du mit dir und anderen sprechen, wenn Worte eine direkte, sichtbare Auswirkung hätten? Wenn sich deine Worte sofort manifestieren? Du würdest deine Worte weise wählen, damit du dich und andere nicht damit verletzt. Du würdest deine Gedanken sorgfältiger wählen, denn Gedanken sind wie Worte und alles andere: Energie. Und diese Energie verändert alles sofort, sobald sie da ist. Tricky ist einfach, dass die Ergebnisse oft unsichtbar sind und uns verzögert auffallen.

Und vielleicht kennst du auch das Wasser-Experiment vom genious Wissenschaftler Dr. Masaru Emoto. Wenn wir „ich liebe dich“ zu Wasser sagen, entstehen wunderschöne Wasserkristalle, die wir unter dem Mikroskop bestaunen können. Bei Hass, Ablehnung, Ignoranz, Wut und negativen Emotionen gegenüber dem Wasser, entstehen ganz andere Formen – viel unansehnlicher und ein starker Kontrast zu den harmonischen Mustern von den liebevollen Affirmationen.

Schau, was du alles mit deinen Worten erschaffen kannst: Eine schöne Welt, eine hässliche Welt und irgendwie auch everything in between. Die Frage ist nur, as always: Was wählst du?

Nimm nichts persönlich! | Don't take anything personally

*Was ist die Realität? Würdest du es mit Sicherheit wissen, dass dieser jetzige Moment kein Traum ist? Woran würdest du es erkennen?*

Jeder Mensch lebt in der eigenen Welt, der eigenen Realität, im eigenen Traum. Du bist ein Spiegel für andere Menschen und sie für dich. Wenn dich jemand dumm von der Seite anmacht und dich beleidigt, ist das nicht die absolute Wahrheit. Oft wissen wir das, aber manchmal nehmen wir etwas auch persönlich und es kann zu unserer Realität werden.

Wie cool wäre es, wenn du unabhängig von der Bewertung anderer Menschen wärst? Du bist voll bei dir, nimmst das Außen und die Bedürfnisse anderer Menschen zwar war, aber du machst dir keine Gedanken mehr über die Bewertungen dir gegenüber.

Ich denke, dass ist eine kraftvolle Übung und das soll auch nicht heißen, dass dir ab heute jede:r egal ist. Natürlich kannst du deine Freund:innen um Rat fragen und du kannst dir Feedback und Impulse zu Herzen nehmen. Oft jedoch wollen wir Aufmerksamkeit und eine positive Bewertung von anderen. Sich davon freizumachen, das alleine kann schon zu einem erfüllteren Leben führen und sehr powerful sein.

Vermutungen und Annahmen sind nicht die absolute Wahrheit | Don't make assumptions

Das ist die „Regel“, die für mich am meisten Freiheit bringt und für mich nochmal das Verständnis von Kommunikation und meinen eigenen Gedanken über andere Menschen komplett auf den Kopf stellt.

Selbst, wenn du Mitgefühl hast und denkst, dass es einer Person schlecht geht, muss das nichts mit der Realität zu tun haben. Häufig ziehen wir voreilige Schlüsse, was dazu führt, dass die Annahme über die Realität nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Genauso denken wir oft, dass wir etwas nicht können und stellen auch damit wieder eine (unwahre) Vermutung auf.

Die vier Versprechen: Gib stets dein Bestes!

Oft sind wir so sehr damit beschäftigt über die Gefühlswelt anderer nachzudenken, wollen es allen Recht machen – hello people pleaser! –, ohne dass wir damit ins Schwarze treffen. Deswegen ist es gerade so spannend für mich mit meinen Mitmenschen über dieses Thema zu sprechen und sie zu inspirieren, einfach darüber zu reden, wie es ihnen wirklich geht und was sie denken, welche Bedürfnisse sie haben und was ihre Wunschsituation ist, wenn sie sich zum Beispiel Hilfe wünschen oder wenn es einfach darum geht Essen zu bestellen.

Wenn wir einfach alle das sagen würden, was wir uns wünschen, müssten wir uns wahrscheinlich weniger Sorgen machen: Einmal, was andere generell denken und was sie über uns denken. Es ist so viel befreiender nicht die ganze Zeit über die Bedürfnisse anderer Menschen nachzudenken, denen wir unterstellen, sie würden ihre Wünsche nicht äußern. Aus diesem Punkt können wir so viel für die Kommunikation untereinander lernen.

Wenn sich Vermutungen in deinem Kopf einnisten, frag das nächste Mal doch lieber nach, anstatt so zu handeln, als wäre es so. Es ist sicherlich für viele Menschen eine Challenge ihre Bedürfnisse mit anderen zu teilen, aber seitdem ich meine Wünsche offen kommuniziere, entsteht immer wieder ein ehrliches Gespräch und die Erkenntnis: Vermutungen und Annahmen sind nicht die absolute Wahrheit

Gib stets dein Bestes! | Always do your best

Etwas halbherzig zu machen, wird uns wohl kaum erfüllen. Und mehr als 100 Prozent zu geben, hat sich für mich schon immer etwas unsinnig angefühlt. Wir brennen aus, gehen über unsere Grenzen, fühlen uns erschöpft und das ist am Ende auch nicht wirklich erfüllend. In diesem Punkt geht es nicht darum, immer auf Hochtouren zu laufen, sondern das Mitgefühl mit sich selbst zu haben, dass dein Bestes von gestern nicht das Beste von heute ist.

Wir verändern uns die ganze Zeit, quasi von Minute zu Minute. Da ist es total normal, dass sich unsere Energie stetig verändert.

Wir lesen immer wieder: Der Weg ist das Ziel. Und ja, die Aktion ist das, was dir Erfüllung bringen kann. Wenn dir die Aktion Energie nimmt, geben wir nicht unser Bestes und wollen etwas im Außen erreichen – Sicherheiten, Geld, Ziele. Sich darüber Gedanken zu machen, auf welchem Weg du gehen willst, ist kein Luxusproblem, sondern essentiell für deinen Energiehaushalt.

Resümee

All in all ist das Taschenbuch mit 144 Seiten fix gelesen, eignet sich aber auch hervorragend zum hin und wieder drin schmökern und zur Inspiration einer neuen Denkweise. Das Hörbuch ist auch mit etwa 2,5h optimal für eine Zugfahrt und frischt immer wieder das Mindset auf.

Ich mag die Ansicht des kollektiven Traums der Tolteken, die ein Schritt in eine neue Wahrnehmung der Realität ist und ich mag, welche Motivation ich für mein Selbst und mein Denken habe, wenn ich über die Zeilen im Buch nachdenke.

Es gab in letzter Zeit häufiger Momente, in denen ich mich vor allem auf die beiden Grundsätze keine Vermutungen zu stellen und auf meine Worte und Gedanken aufzupassen. Gossip über andere oder sich selbst abzuwerten ist sowas von uncool und hat wahrscheinlich so gar nichts mit unserem Future Self zu tun. Und bevor ich mich in wilde Vermutungen reinfallen lasse und dadurch eine Drama-Story in meinem Kopf aufbaue, kläre ich die Situation viel schneller als zuvor und lerne mich durch die Bewusstheit hinter dem Prozess nochmal ganz neu kennen. Win win.

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