Es gibt die 12 spirituellen Gesetze des Universums, die acht Stufen des Yogas sowie es die fünf (bzw. sechs) Lebensregeln in Reiki gibt.

Alles Konzepte, die uns Impulse geben und unser Leben leiten können, wenn wir uns darauf einlassen.

Mit Carina Iten von Tendermind, Reiki Praktizierende, habe ich über die 5 Lebensregeln gesprochen und wie sie sie in ihr Leben integriert.

Inhaltsverzeichnis

Reiki ist eine energetische Heilungspraxis, dessen Ursprünge auf Japan zurück gehen. Reiki-Energie finden wir jedoch in vielen anderen Traditionen und Kulturen unter anderen Namen wieder. Reiki wird in Deutschland teilweise auch in Krankenhäusern verwendet.

Der buddhistische Mönch Mikao Usui (der generell als der Begründer von Reiki gilt) sah die Reiki-Prinzipien als den Schlüssel zu einem glücklichen Leben und nannte sie "Medizin für die Seele.”

Die täuschende Einfachheit der Reiki Lebensregeln

Diese Prinzipien sind die Lehren von Usui, die so etwas wie die Wurzeln des Reiki-System geworden sind. Ihre täuschende Einfachheit untergräbt ihre Weisheit sowie die Schwierigkeit sie Tag für Tag zu praktizieren und zu leben. Beim Autofahren, am Weg zur Arbeit…

“Wenn ernsthaft mit den Regeln gearbeitet wird, werden sie nicht mehr zu zu erreichenden Zielen, sondern werden in die Handlung jedes Moments aufgenommen und zu einer Art unbewussten Gesetz.”

Die Prinzipien selbst sind vergleichbar mit Affirmationen oder Intentionen. Es geht darum sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Sie ermutigen uns die Reiki-Energie den ganzen Tag zu verkörpern. Sie sprechen von der Wichtigkeit Tag für Tag zu leben.

Wenn ernsthaft mit den Regeln gearbeitet wird, werden sie nicht mehr zu zu erreichenden Zielen, sondern werden in die Handlung jedes Moments aufgenommen und zu einer Art unbewussten Gesetz.

Wie Usui den Regeln vorangehend geschrieben hat, sind sie: “Die geheime Kunst, das Glück einzuladen & die spirituelle Medizin für alle Krankheiten.”

Keine strikten Regeln

Ich sehe das Ganze prinzipiell ähnlich wie Carina Iten von Tendermind: “Wie in alle spirituellen Praxen, verfolge ich bei Reiki einen undogmatischen Ansatz.

Ich glaube es kursieren viele Missverständnisse um die Prinzipien.

Ich verstehe sie so, dass sie eine Hilfestellung bieten, um Reiki auf geistiger Ebene im Alltag zu integrieren. Sie sind für mich aber nicht als strikte Regeln zu verstehen, sondern viel mehr eine Erinnerung wie wir achtsam mit unseren Handlungen, Gedanken und Emotionen umgehen können.

Werden sie als strikte Regeln betrachtet, werden Gefühle wie Frustration oder Sorgen womöglich unterdrückt, dies kann dazu führen, dass sich Energie anstaut und schliesslich Blockaden entstehen.”

Es gibt mehrere Abwandlungen der Reiki-Prinzipien. Diese hier sind also keine definitive Liste.

Die 5 Reiki Lebensregeln in Deutsch

Gerade heute:

sorge ich mich nicht
ärgere ich mich nicht
bin ich dankbar für all meine Segen
verdiene ich meinen Lebensunterhalt ehrlich
bin ich mitfühlend mit mir selbst und anderen

Die 5 Reiki Prinzipien in Englisch & Japanisch

Just for today (Kyo dake wa):

I will not worry (Shinpai suna)
I will not be angry (Ikaruna)
I will be grateful for my many blessings (Kansha shite)
I will do my work honestly (Gyo o hageme)
I will be kind to my neighbour and every living thing (Hito ni shinsetsu ni)

Negativformulierung

Es gibt vermehrt Konversationen, dass die Reiki Prinzipien negativ formuliert sind.

Man kann die Reiki Lebensregeln prinzipiell für sich selbst umformulieren.

Carina Iten von Tendermind meinte zum Beispiel: “Ich kenne auch die negativen Formulierungen und habe diese positiven (siehe unten) gewählt, weil sie für mich stimmig sind. Da ich in der Meditation auch viel Affirmationen verwende, ist es für mich wichtig, dass ich mit positiven Formulierungen arbeite. “

Es ist ganz dir überlassen, wie du die Prinzipien in dein Leben integrieren möchtest.

Positiv formulierte Reiki Affirmationen

Gerade heute:

sei frei von Zorn
sei frei von Sorgen
sei nett zu deinen Mitmenschen
verdiene deinen Lebensunterhalt ehrlich
sei dankbar

Gerade heute

Es ist die erste Zeile „Gerade heute“, die Unmittelbarkeit zu den Regeln herstellt.

Obwohl sie die fünf Regeln genannt werden, gibt es deshalb faktisch sechs Gebote. Denn die erste Zeile „Gerade heute“ ist vielleicht die wichtigste aller Regeln, nach denen man leben sollte.

Carina Iten meint dazu: “Den Begriff «Gerade heute» interpretiere ich so, dass Raum und Zeit nicht existieren und wir eigentlich immer nur im Hier und Jetzt (heute) leben und nur da etwas bewirken können.”

Sorge dich nicht / sei frei von Sorgen

Kopfkino ausmachen und realisieren das sich Sorgen über die Zukunft zu machen lediglich bedeutet man leidet zwei Mal.

Zukunftsängste werden im Jetzt kreiert, haben jedoch nichts mit unserer tatsächlichen zukünftigen Realität zu tun. Dieses Reiki-Prinzip erdet dich im Hier und Jetzt.

Auch hier nehme ich es nicht so auf, dass ich mir nie mehr Sorgen machen darf, sondern Sorgen sind lediglich die Abwesenheit von Vertrauen.

Ich versuche mir im Alltag immer wieder über die Verbundenheit bewusst zu sein – der Verbundenheit zur universellen Energie, zum Universum und zu jeder Person. Sorgen liegen entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft, ich versuche im Alltag mehr im Moment präsent zu sein, dabei hilft mir auch die Meditation sehr.

Durch Reiki verbinden wir uns mit der universelle Energie aka der universellen Liebe, die immer in und durch uns fliesst. Wo Liebe ist, ist auch Vertrauen und wo Vertrauen ist, können Sorgen nicht existieren.

Tipp von Carina: In der Reiki-Selbstbehandlung auf das Wurzelchakra konzentrieren und somit das Selbstvertrauen/Vertrauen stärken.

Ärgere dich nicht / sei frei von Zorn

Wut zu erleben ist nicht unbedingt eine schlechte Sache. Es signalisiert uns, dass jemand oder etwas vielleicht eine Grenze überschritten hat. Was wirklich zählt ist, wie wir mit dieser Wut umgehen. Geh den Wurzeln und dem Auslöser der Ursache auf den Grund statt blind darauf zu reagieren.

Dieses Prinzip erinnert daran, dass der Ärger an die Oberfläche kommen und sich in seiner eigenen Zeit auflösen darf, anstatt ihn zu beurteilen oder uns dafür zu beschämen, was den Ärger nur länger als nötig verweilen lässt.

Gefühle wie Wut oder Zorn zeigen uns auf, dass etwas nicht nach unserem Wunsch bzw. Plan läuft.

Ein Plan gibt vermeidliche Kontrolle, lässt man die Kontrolle los, kann Energie wieder frei fliessen. Ich integriere diesen Punkt so, dass ich Gefühle wie Ärger oder Frustration nicht unterdrücke, sondern vielmehr akzeptiere und anschaue, indem ich achtsam mit meinen Emotionen/Gefühle umgehe.

Ich frage mich öfters: woher kommt jetzt dieses Gefühl, was will es mir sagen/aufzeigen und wie kann ich ihm Ausdruck verleihen, dass es sich transformieren und ich es loslassen (freilassen) kann.

Tipp von Carina: “Wenn ich spüre, dass Wut aufkommt, lege ich eine Hand auf mein 3. Chakra/Solar Plexus (Kanal der Wut) und eine auf mein 4. Chakra/Herzchakra (Kanal der Liebe) und atme bewusst ein und aus. Ich fühle in die Wut hinein und frage mich, woher kommt sie und welche Nachricht hat sie für mich. Danach löst sie sich meist von alleine auf und ich komme in die Dankbarkeit.”

Sei dankbar für all deine Segen

Bei diesem Prinzip geht es um Präsenz in den alltäglichen Momenten, an denen wir meistens vorbeirasen.

Das ist das Geschenk einer Dankbarkeitspraxis - Wertschätzung für unser alltägliches Leben zurück zu erhalten.

Durch Reiki komme ich im Alltag viel mehr in die Dankbarkeit und zelebriere die kleinen Rituale und verknüpfe sie mit Dankbarkeit zB wenn ich eine Kerze anzünden, danke ich für ein Gefühl, das ich kultivieren möchte.

Wenn ich einen Stein auf mir tragen, danke ich ihm für seine positive Wirkung, wenn ich in der Natur bin, danke ich für die Farben, die frische Luft etc. Es geht mehr darum dem Leben und all seinen Facetten mit Dankbarkeit zu begegnen und die kleinen Dinge im Alltag zu schätzen.

Nur schon wenn wir uns die Frage stellen, für was wir dankbar sind ohne darauf eine Antwort zu geben, ändert sich die Chemie in unserem Hirn – somit ist es so kraftvoll Dankbarkeit in den Alltag einzubinden.

Verdiene deinen Lebensunterhalt ehrlich

Bei diesem Gebot geht es darum authentisch und in deiner Essenz zu leben. Es geht darum Fülle in seinem Leben zu empfangen ohne zu lügen, zu betrügen, zu urteilen oder zu manipulieren, um weiterzukommen.

Da alles Energie ist, glaube ich auch, dass andere spüren können, mit welcher Energie ich eine Arbeit ausführe.

Gebe ich z.B. eine Meditation oder nehme eine auf, bringe ich mich immer erst in die Stimmungslage, die ich aussenden möchte.

Das mache ich übrigens bei (fast) allem – fühle ich mich schlecht oder frustriert, mache ich lieber eine Pause bis die Gefühle wieder neutralisiert sind.

Gasshô - Handhaltung - Beide Hände vor die Brust gefalten im Gebet.

Ich glaube, dass wenn ich etwas mit negativer Energie / negativer Stimmung ausführe, spüren das die Menschen, die meine Arbeit erreicht. Und bin ich glücklich bei dem was ich machen, schwingt das in meiner Arbeit mit. Zudem können wir nur glücklich und zufrieden sein, wenn wir eine Arbeit ausführen, die uns erfüllt.

Seit mitfühlend mit dir selbst & Anderen / Sei nett zu deinen Mitmenschen

Die Beziehung, die du zu dir selbst hast, beeinflusst alle anderen.

Reiki gibt mir die Möglichkeit, liebevoll mit mir selbst zu sein, einen Moment nur mit mir zu verbringen, mir etwas Gutes zu tun und die Beziehung zu mir selbst zu stärken und neuen Ausdruck zu verleihen.

Bin ich glücklich und zufrieden, überträgt sich diese Energie automatisch auf mein Umfeld und wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe. Somit ist Reiki das Beste was ich mir und meinen Mitmenschen geben kann.

Anweisungen zum Praktizieren von Gokai

Es steht geschrieben: “Sitze jeden Morgen und Abend in Gasshô (der Handhaltung), behalte sie (die Prinzipien) im Gedächtnis und rezitiere sie.” Am besten “laut und in deinem Herzen.”

Die Empfehlung der Reiki-Regeln lautet, dass man sie im Hinterkopf behält und jeden Morgen & Abend rezitiert.

Das Rezitieren ist ein mentaler Prozess und das Auswendiglernen eines Stücks ist nützlich, aber es fehlt ein wichtiges Element. Versuche jedes Gebot auch zu fühlen.