Start ugly: Der beste Zeitpunkt, um zu starten laut dem Dunning-Kruger Effekt

Start ugly: Perfektionismus als Vorwand

Einer meiner größten Tipps? Start ugly & optimiere nach und nach.

Diese Weisheit habe ich schon im Business Basics Podcast von der lieben Lisa Maria Centeno von mir gegeben.

Denn wenn ich eins nicht mehr bin, dann ist es eine Perfektionistin. Das hat mir in den letzten zwei Jahren bei Matcha Mornings mehr geholfen als alles Andere.

“One of the worst things you can do to yourself is call yourself a perfectionist: Perfectionism is a cop out. You know its a standard you can never maintain so its a way out. If you‘re a perfectionist you‘ve set the game up in a way that you‘re already deficient.” - Ed Mylett

Ed Mylett hat mal in einem Podcast gesagt, dass Perfektionismus einer der schlimmsten Dinge ist, die du dir selbst antun kannst.

Perfektionismus wird gerne als Vorwand vorgeschoben: “Ich bin einfach zu perfektionistisch,” und das Ding, an dem du schon länger so halb arbeitest, erblickt nie das Licht der Welt.

Viele von uns wollen etwas von Anfang an richtig machen. Aber News Flash: das ist faktisch unmöglich.

Denn: Du weißt nicht, was du nicht weißt. Und der beste und schnellste Weg zu lernen ist durch Erfahrung.

Dunning-Kruger Effekt: du weißt nicht, was du nicht weißt

Und so wie es Menschen gibt, die sich permanent selbst überschätzen, gibt es auch das Gegenteil vom sogenannten Dunning-Kruger-Effekt: Personen, die tatsächlich über Expertise verfügen, allerdings voller Selbstzweifel stecken. Wir sprechen dann vom Impostor-Syndrom.

In unserer “Big Brother Instagram is watching you”-Welt scheint nur leider unsere größte Angst zu sein: beim Stolpern gesehen zu werden.

Gerade Menschen mit wenig Wissen überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten (Dunning-Kruger), denn sie leben in einer wunderbaren Naivität und wissen nicht was sie nicht wissen.

Und wie so vieles im Leben sollten wir den Dunning-Kruger Effekt nicht ausschliesslich straight white men überlassen, sondern uns selbst zu Nutze machen.

Denn Selbstbewusstsein & Leidenschaft gepaart mit Halbwissen ist tatsächlich der beste Punkt um zu starten.

In unserer “Big Brother Instagram is watching you”-Welt scheint nur leider unsere größte Angst zu sein: beim Stolpern gesehen zu werden 👀

Denn: Umso mehr wir wissen, desto mehr wissen wir leider auch wie viel wir noch nicht wissen. Enter: Selbstzweifel. “Wer bin ich mich als Expert*in zu titulieren?” “Da gibt es so viele Schritte, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.”

Also hier 5 Dinge, die ich am Anfang von Matcha Mornings nicht wusste oder hatte:

Start before you’re ready

  • auch nur irgendeine leiseste Idee, wie man einen Podcast startet - welches Equipment braucht man dafür, wie schneidet man das? Aber Google, as always, is your best friend. Wir leben immerhin im Jahrhundert des Autodiktats. Man kann sich heute alles selbst bei beibringen.

  • einen guten Namen - did you know, der Podcast hat die ersten 3 Monate einen anderen Namen? Nämlich Rhizom. Niemand wusste wie man es ausspricht & ist auch einfach nicht so catchy wie Matcha Mornings. Wurde dann gemeinsam mit der Website Domain, E-Mail usw usf. alles geändert.

  • eine Vision - mittlerweile habe ich eine sehr konkrete Vorstellung & Vision wo es mit Matcha Mornings hingehen soll, aber guess what?! Diese Vision ist im Tun & über die Zeit entstanden.

  • ein Podcast Intro - hör dir gerne die ersten Folgen an (oder tu mir einen Gefallen & mach’s nicht haha help), um zu hören wie wirklich furchtbar schlecht die ersten Folgen waren

  • Selbstbewusstsein, um mich auf Instagram zu zeigen oder in meine Art zu sprechen - habe dann paar Monate später ein paar Sprechtrainingsstunden gemacht, die haben mir zwar von der Technik her jetzt nicht so viel mitgegeben aber allein durch den Akt von Bewusstsein darauf lenken & mir selbst zeigen, dass es mir wichtig ist haben die Stunden mir Selbstbewusstsein geschenkt.
    Und bei Instagram habe ich mich einfach Story für Story rangetastet. Auch wenn das ja, am Anfang bei stolzen 300 Follower:innen mega unbequem war da jetzt auf große Influencerin zu tun während sich meine 30 Freund:innen & Bekannten, die mir gefolgt sind, wahrscheinlich ins Fäustchen gelacht haben.

Manchmal tröste ich mich über die Anfänge von Matcha Mornings mit diesem Zitate von Reed Hoffman, dem Gründer von Linkedin, hinweg: “If you are not embarrassed by the first version of your product, you've launched too late.”

Dunning-Kruger Effekt vs. Imposter Syndrom

Anstatt dich ewig vorzubereiten und zu recherchieren, beginne bevor du dich bereit fühlst.

Potentiell auch mit einem unperfekten Set-Up. (Das Mikro für die ersten Folge hat €39 gekostet.)

Wähle einen ersten Schritt und tu es einfach. Wiederhole diesen Schritt (bei mir war das einfach mal eine Podcastfolge aufzunehmen) bis du dich wohl genug fühlst & beginne dann zu optimieren.

Denn wenn du mal angefangen hast, dann kristallisieren sich die nächsten Schritte ganz von alleine heraus.

Was ich aber noch auf den Weg mitgeben möchte: Momentum braucht Zeit, um sich aufzubauen.

Gerade wenn wir von 0 beginnen wissen wir nicht woher wir Leser:innen, Hörer:innen & Kund:innen bekommen sollen.

Unsere Familie & Freund:innen schauen uns währenddessen beim Versuch etwas aufzubauen zu. Und gibt es eigentlich etwas schlimmeres als in dieser sehr verletztlichen Phase von Versuchen & etwas potentiell noch nicht so gut zu können zu sein.

Es gehört Mut zur Lücke. Mut & Bereitwilligkeit anfangs etwas schlecht zu machen und trotzdem dabei gesehen zu werden (auf Instagram zum Beispiel).

Aber: Wir lernen nun mal am besten im Tun.

Ich verrate euch am Schluss noch etwas. Ich bin noch lange nicht mit dem Podcast zufrieden. Mit wie ich spreche & Interviews führe bis zum Editing. Aber guess what: es wird von Folge zu Folge besser.

Ich möchte mit meinem all-time Lieblingszitat zu dem Thema von Ira Glass enden:

Nobody tells this to people who are beginners, I wish someone told me. All of us who do creative work, we get into it because we have good taste. But there is this gap. For the first couple years you make stuff, it’s just not that good. It’s trying to be good, it has potential, but it’s not.

But your taste, the thing that got you into the game, is still killer. And your taste is why your work disappoints you. A lot of people never get past this phase, they quit. Most people I know who do interesting, creative work went through years of this. We know our work doesn’t have this special thing that we want it to have. We all go through this.

And if you are just starting out or you are still in this phase, you gotta know its normal and the most important thing you can do is do a lot of work. Put yourself on a deadline so that every week you will finish one story.

It is only by going through a volume of work that you will close that gap, and your work will be as good as your ambitions. And I took longer to figure out how to do this than anyone I’ve ever met. It’s gonna take awhile. It’s normal to take awhile. You’ve just gotta fight your way through.
— Ira Glass
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